Die Öchsle-Bahn

Die am 29. November 1899 eröffnete 750-mm-Bahn von Ochsenhausen nach Warthausen (19 km) war eine von fünf Schmalspurstrecken der Königlich Württembergischen Staatseisenbahnen (kurz K.W.St.E.). Im Jahr 1900 wurde eine 3,2 km lange Verlängerung bis nach Biberach (Riß) in Betrieb genommen. Von Anfang an wurden in Warthausen normalspurige Güterwagen auf Rollböcke verladen, um sie auf der schmalen Spur weiterzubefördern. Das Öchsle wurde rege in Anspruch genommen und entwickelte sich zu einer aus dem Alltag nicht mehr wegzudenkenden Institution.

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann der „Stern“ der Bahn jedoch zu sinken. Zum 31. Mai 1964 wurde der zuletzt stark rückläufige Reiseverkehr auf der Gesamtstrecke eingestellt. Das Kühlschrankwerk der Firma Liebherr in Ochsenhausen sicherte jedoch den Weiterbetrieb im Güterverkehr nach Warthausen für fast 20 Jahre. Am 31. März 1983 stellte die Deutsche Bundesbahn ihre letzte auf dem Festland befindliche Schmalspurbahn ein.

1984 formierte sich der Öchsle Schmalspurbahn e.V., der die Strecke als technisches Denkmal erhalten wollte. Es wurden dafür Fahrzeuge aus Polen, Österreich und der Schweiz beschafft und am 29. Juni 1985 fuhr der erste Museumszug über die Strecke. Für den Betrieb war zuvor von Vereinsmitgliedern die Öchsle Schmalspurbahn GmbH gegründet worden. Zwischen Ende 1991 und der Reaktivierung 1996 durch die Öchsle Bahn AG bzw. der Eisenbahn-Betriebsgesellschaft Ochsenhausen GmbH musste der Verkehr eine Zeit lang eingestellt werden. Heute verkehrt das Öchsle alle Sonntage und an bestimmten anderen Tagen, die der Website zu entnehmen sind. Eine Fahrt mit der Öchsle-Bahn lohnt sich definitiv – pro Jahr besuchen bis zu 50.000 Fahrgäste das Öchsle!